Wasserwacht den Kinderschuhen entwachsen

Rückblick und Ehrungen bei Thalmässinger Rettungsschwimmern – Vereinsmeisterschaft kommt (Hilpoltsteiner Kurier, 27.1.15)

Thalmässing (lts) Ein weiteres erfolgreiches Jahr ließ die noch junge Wasserwacht-Ortsgruppe Thalmässing in ihrer Jahresversammlung Revue passieren. Die Wasserretter blickten zurück auf zahlreiche Veranstaltungen und planten ein ereignisreiches Jahr 2015.

Nach einem Mitgliederrekord im Vorjahr sei die Mitgliederentwicklung „immer noch stark steigend“ freute sich Stefan Kremer, technischer Leiter der Ortsgruppe. Ausgehend von 37 Mitgliedern zum Jahresanfang hat sich die Liste auf 46 Mitglieder verlängert. Für fünf- beziehungsweise zehnjährige Mitgliedschaft wurden Tobias Arauner und Florian Schneider geehrt. Sie erhielten aus den Händen der Vorsitzenden Bettina Kremer und des Bürgermeisters Georg Küttinger Urkunde und Ehrennadel.

Beim Rückblick auf das vergangene Jahr gestand Bettina Kremer, sie sei beim Zusammensuchen der Daten von der Fülle der Veranstaltungen im Nachhinein beeindruckt gewesen. Sie berichtete von einigen Highlights, wie dem Ausflug zur Integrierten Leitstelle in Schwabach und dem Badfest mit Nachtschwimmen, „das wir dank technischer Verbesserung bei der Beleuchtung jetzt auch super durchziehen können“. Der Start in die Freiwasser-Saison sei nicht ohne Zähneklappern über die Bühne gegangen. Ende April im Rothsee und beim Anschwimmen im Thalmässinger Freibad „habt ihr Härte bewiesen“, rekapitulierte sie schmunzelnd. Als sie auf das Kinder- und Jugendzeltlager der Kreiswasserwacht am Brombachsee zu sprechen kam, wurde sie mehrfach von den jungen Teilnehmern unterbrochen. Das Wochenende hatte bleibende Eindrücke hinterlassen, welche die Kleinen gerne noch einmal teilten.

Bettina Kremer erinnerte auch an die Kernaufgabe der Wasserwacht, „die Verhinderung des Ertrinkungstodes“, und die damit verbundenen Pflichten in der Ausbildung. Mit einem Kinderschwimmkurs, Teilnahmen an einem Kurs in der Ersten Hilfe und der Defischulung für die Sanitäter der Ortsgruppe und einem Ausbildungswochenendes zum Rettungsschwimmer, das gemeinsam mit der Ortsgruppe aus Hilpoltstein abgehalten wurde, hat die Ortsgruppe diesen Anforderungen Rechnung getragen. Dass der Rettungsverband in seiner Arbeit sehr erfolgreich ist, gab Kremer aus einer Sitzung des Kreisverbandes weiter: „2014 gab es bundesweit 420 Ertrinkungstote, davon keinen im Kreisverband Südfranken.“ Bei allem Glück, das hier immer mitspielen muss, habe die Wasserwacht durch Ausbildung und Aufsicht ihren Teil dazu beigetragen. Für die zunehmend leistungsstarken Mitglieder wies Stefan Kremer darauf hin, dass der Ausbildungskatalog der Wasserwacht beim Rettungsschwimmen noch lange nicht aufhöre, sondern „vieles andere mehr, zum Beispiel auch den Bootsführerschein anbietet“, lockte er.

Ihre bisherige Ausbildung zum Rettungsschwimmer hat drei Thalmässinger Mitglieder im Sommer bereits zum zweiten Mal an die Ostsee geführt. Zwei Wochen Strandwache mit lehrreichen und eindrucksvollen Einsatzübungen, aber glücklicherweise keinem dramatischen Einsatz haben den Dreien einen noch größeren Motivationsschub verpasst: „Es werden Wiederholungstäter sein“, resümierte die Vorsitzende.

Über die Motivation ihrer Trainingsteilnehmer freute sich Ausbilderin Kremer besonders. Mit einigen Trainingshelfern betreute sie im vergangenen Jahr an 40 Trainingsterminen im Durchschnitt jeweils 13 Teilnehmer. „Hut ab, das brummt“, fasste sie die Resonanz zusammen.

Dem fleißigsten Wasserwachtler soll ab diesem Jahr eine besondere Ehrung zukommen. Für Trainingsteilnahme, Veranstaltungen und Arbeitseinsätze können die Mitglieder Punkte sammeln und „da werden wir dann etwas daraus machen“, kündigte die Vorsitzende an.

Einen Überblick über die Finanzen hatte Kassier Kerstin Pfahler zusammengestellt. Über die Einnahmen von rund 1700 Euro seien die regulären Ausgaben und die Anschaffung einiger Rettungsgeräte abgedeckt gewesen, stellte Stefan Kremer vor. Zusätzlich habe der Kreisverband bereitwillig eine Erstausstattung mit Dienstkleidung unterstützt, die mit rund 3000 Euro zu Buche schlug. Die Ausgaben betrugen damit insgesamt etwa 5000 Euro. Angesichts der wachsenden Ausstattung betonte Küttinger, dass die räumliche Situation mit einem eigenen Wasserwacht-Raum im Freibad im vergangenen Jahr optimiert worden sei.

Er lobte, dass der Verein auch außerhalb seiner Kernaufgaben „Flagge zeigt angesichts der Geschehnisse in der Welt“, wie beispielsweise beim Volkstrauertag. Das „umfangreiche Programm“ mache die Wasserwacht attraktiv.

Auf den Terminkalender für dieses Jahr gaben Bettina Kremer und Jugendleiterin Sandra Lehnert einen vielversprechenden Ausblick. Nach der Auflistung von Gredinger Nachtschwimmen, Funbad-Besuch, Kanufahren, Badfest und Nachtschwimmen, Gaudi- und Schwimmwettkämpfen und der Juniorwasserretter-Ausbildung blieb Küttinger nur noch eine Anmerkung: „Auf der Altmühl paddelt die Wasserwacht aber doch bestimmt flussaufwärts“, forderte er im Spaß.

 

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